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Informationen über das Feuerwehrwesen in Reddehausen

von 1936 bis heute
über 75 Jahre Sicherheit in und für Reddehausen

Die Feuerwehr Reddehausen kann stolz sein auf ihre langjährige freiwillige Einsatzbereitschaft.
Hier ein kurzer Rückblick auf die frühere Tätigkeit der Feuerwehr in unserem kleinen Dorf.

Heute ist es sehr schwierig, den früheren Gegebenheiten in speziellen Feuerwehrfragen nachzugehen, da trotz eifriger Nachforschungen, vor allem bei Nachkommen frührer Feuerwehr-männer, sehr wenig zu ergründen war.
Fest scheint zu stehen, dass es vor dem ersten Weltkrieg eine Bindung aufgrund höherer Verordnungen oder Gesetze gab, welche die Einwohner einer so kleinen Gemeinde wie Reddehausen zur gegenseitigen Hilfeleistung im Brandfall verpflichtet (Brandhilfegesetz 21.04.1904). Dieses Gesetz behob nun die vom preussischen Kammergericht aufgezeigten Mängel (Erlass einer Polizeiverordnung Pflichtfeuerwehren zu gründen) und bestimmte, dass, soweit das Feuerlöschwesen nicht durch Ortsstatut geregelt war, Polizeiverordnungen über die Verpflichtung der Einwohner zur persönlichen Hilfeleistung bei Bränden, insbesondere zum Eintritt in eine Pflichtfeuerwehr sowie über die Regelung der damit verbundenen Dienstpflicht, ferner über die Gestellung der erforderlichen Gespanne und über die Hilfeleistung bei Bränden in benachbarten Gemeinden erlassen werden konnten. Kleinere Gemeinden (dies betrifft unser Dorf) die nicht in der Lage waren, die erforderlichen Brandschutzeinrichtungen zu errichten und zu unterhalten, konnten aufgrund des kommunalen Zuständigkeits-gesetzes vom 01 August 1883 zu Spritzenverbänden zusammen-geschlossen werden.

Von besonderer Bedeutung für die Rechtsverhältnisse des Feuerlöschwesens bis 1934 ist die Rundverfügung des preussischen Minsisters des Innnern vom 28. Dezember 1898 gewesen, die Richtlinien für die Bildung und polizeiliche Anerkennung der Freiwilligen- und Pflichtfeuerwehren enthielt. Alle löschfähigen Personen eines Ortes bildeten dann eine Pflichtfeuerwehr.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden die Feuerwehren, wie wir sie heute bei uns vorfinden. Vorläufer dieser Feuerwehren waren, wie oben bereits ausgeführt wurde, die Spritzenleute der Gemeinden, die aus der Schar der löschpflichtigen Einwohner der Gemeinden ausgewählt (freiwillig) wurden. Gleichzeitig war in den Feuerordnungen festgelegt, dass die Spritzenleute mehrere Male im Jahr üben sollten. In dieser Zeit entstanden somit in Deutschland erstmalig sog. Löschtruppen, die sich aus im Löschdienst ausgebildeten Gemeindebürgern zusammensetzten und daher als Vorläufer unserer heutigen Feuerwehren anzusehen sind.

Aufzeichnungen über unsere Feuerwehr in Reddehausen sind nur teilweise vorhanden, oder unvollständig. Fas alles, was hier niedergeschrieben wurde, beruht auf mündlichen Aussagen!
Von Herrn Heinrich Henkel (Hecks), Oberrospher Str. 3, bekamen wir ein Besitzzeugnis. Heinrich Henkel, Heinrich Merlau und Konrad Leisge waren bei der Wiedergründung des Deutschen Feuerwehr-verbandes am 12. Januar 1952 in Fulda dabei. Aus diesem Zeugnis geht hervor, dass sein Vater, Jakob Henkel, für 25-jährige Feuerwehr-Dienstzeit am 27. Januar 1925 mit einem Orden ausgezeichnet wurde. Er war auch Spritzenmeister in Reddehausen.
1938 wurde die Freiwillige Feuerwehr in Reddehausen als Polizei-Organisation betrachtet. Auf Mützen und Helmen wurde das Hoheitszeichen (Adler und Hakenkreuz) angebracht. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Hakenkreuz wieder entfernt. Somit konnten die Helme weiterhin benutzt werden. Einige befinden sich noch im Besitz unserer Feuerwehr.
Im Jahr 1946 war Konrad Leisge, 1951 Heinz Schmidt und 1955 Andreas Wagner, Ortsbrandmeister von Reddehausen.
1953 wurde mit dem Bau eines Feuerwehrgerätehauses mit Schlauchturm neben dem Schwimmbecken begonnen. Vorher war das Feuerwehrgerätehaus ein angehängter Schuppen an unserer Dorfschmiede (Jakob Henkel, Schmied). In diesem stand eine Saug-Druckspritze sowie Gerätschaften. Diese Saug-Druckspritze wurde wahrscheinlich 1905 angeschafft. Letzter Einsatz dieser war dann 1949 bei einem Wohnhausbrand ("Bomben-Schneider", heute Haus Leopold Michele). Die Saug-Druckspritze wurde im Jahre 1959 demontiert. Der Wasserbehälter der Spritze befand sich noch lange im Ort und wurde von Herrn Herbert Traute als Viehtränke benutzt. Alle anderen Teile wurden verschrottet. 2 Saugschläuche und der Saugkorb befinden sich noch im Besitz unserer Feuerwehr und bereichern den Unterrichtsraum als Dekoration. Ein Signalhorn hat ebenfalls dort seinen Platz. Da früher keine Sirene im Dorf installiert war, sorgte ein Signalhorn im Brandfalle für die Alarmierung der Feuerwehr Reddehausen. Ein Hornist (Feuerwehrmann) lief durch das ganze Dorf und blies an verschiedenen Stellen das Signal "Feuer-Alarm". Daraufhin eilten alle Feuerwehrmänner zum Spritzenhaus. Bis 1957 wurde so die Feuerwehr Reddehausen alarmiert. In einem Schreiben vom 24.05.1952 (Revisionsbericht Kreisbrandinspektor Phillip Köster an den Herrn Landrat) steht folgender Inhalt:
Die Alarmierung der Freiw. Feuerwehr Reddehausen geschieht durch ein Horn und ist unvollkommen. Es ist ein Martinshorn anzuschaffen, so dass jedermann in der Lage ist, die Alarmierung durchzuführen.
An dem Bau des Feuerwehrgerätehauses (1953) arbeiteten verschiedene Unternehmen mit. Aus Rechnungen geht hervor, dass unser Gerätehaus DM 7.194,12 kostete. Bürgermeister von Reddehausen war zu dieser Zeit Herr Ludwig Briel (Heute Haus Sautner), Im Schlauchturm (8m) ist eine Aufhängung und Troken-vorrichtung für 10 Schläuche, die heute noch genutzt wird. 1955 wird ein Tragkraftspritzen-Anhänger in geschlossener Ausführung von der Gemeinde Reddehausen gekauft.In diesem waren untergebracht: 1 Tragkraftspritze Bachert TS 8/8-VW (diese Pumpe kostete damals DM 3.620,--), 6 Saugschläuche (je 1,6 m lang), 1 Saugkorb, Dreiverteiler mit Druckminderventil, 1 B-, 3 C-Strahlrohre, Reserve-Benzinkanister, Leinen, Werkzeug, Ausrüstung für die Löschgruppe, C-Rollschläuche.
Auf den beiden Schlauchhaspeln konnten insgesamt ca. 180 m B-, oder 270 m C-Schläuche untergebracht werden. Ausserdem war auf dem Dach ein Gerüst mit Lattenrost zur Aufnahme von weiteren Rollschläuchen vorhanden. Der Tragkraftspritzen-Anhänger wurde von einem Traktor, den ein Bauer im Dorf zur Verfügung stellte, gezogen. Dieser TSA war bis 1976 im Dienst und diente dannach noch lange Jahre der Freiwilligen Feuerwehr Cölbe-Mitte als Ölschaden-Anhänger.

Das neben dem neu gebauten Feuerwehrgerätehaus befindliche Schwimmbad (welches in der Zeit von 1938/1939 vom Arbeitsdienst errichtet wurde) diente nur kurze Zeit genutzt werden. Das unterirdische Quellwasser, welches von einem in der Nähe gelegenen Dorfbrunnen kommt, erwärmte sich nur bis auf 17 Grad C. Der dringend renovierungsbedürftige Dorfbrunnen speist noch heute das Schwimmbecken welches nun als Feuerlöschteich dient. Somit können wir im Brandfall auf über 350 m³ Löschwasser zurückgreifen. Unser Dorfbrunnen wurde immer Pfingsdienstag im Rahmen der ersten Jahresübung gereinigt. Bis 1956 wurde er noch von der Dorfbevölkerung genutzt. D.H. Wasser zum täglichen Bedarf sowie um das Vieh zu tränken, entnommen. Denn erst im Jahre 1956 erhielt Reddehausen einen Wasserleitungsanschluss an das Wassernetz der Mittelhessischen Wasserversorgung in Stadtallendorf. Unser Dorfbrunnen verlor somit seine Bedeutung.
Nach der Brunnenreinigung sammelte die Feuerwehr im Dorf Eier, Speck, Wurst und Brot. In einem Gasthaus im Dorf wurden diese dann gebraten und verzehrt. Auch heute noch sammelt die Feuerwehr Reddehausen am Pfingstdienstag Eier, Speck, Wurst und Brot. Verzehrt werden diese heute in der Feuerwehrgarage. Geleichzeitig werden im Ort die Unterflurhydranten auf Tauglichkeit überprüft. Die Tradition des Eierbackens blieb somit erhalten. Das Kassenbuch der Feuerwehr Reddehausen wurde bis 1968 geführt. Die Zahl der Vereinsmitglieder betrug 47 Personen. Da Heinrich Briel nach Cölbe zog, fehlte in Reddehausen ein Mann der die Feuerwehr leitete. In den Jahren 1969-1975 war eine Tätigkeit in der Feuerwehr Reddehausen sehr mangelhaft bzw. überhaupt nicht zu finden.
Durch die Gebietsreform wurden auch die Feuerwehren umorganisiert. In unserer Gemeinde gibt es Freiwillige Feuerwehren in Bürgeln, Cölbe, Schönstadt und Reddehausen.

Im Jahre 1975 war Herr Eduard Pleyer Ortsbrandmeister der Gemeinde Cölbe. Er war es, der mit dem Wiederaufbau der Feuerwehr in Reddehausen begann.
1976 wurde Hans Theis zum Wehrführer gewählt; Stellvertreter wurde Wilfried Dörbecker; Schriftführer Wilfried Vaupel; Kassenwart Hans Heinrich Pausch; Gerätewart Fritz Krug; 1. Beisitzer Helmut Vollmerhausen; und 2. Beisitzer Joachim Schmidt. Die Wahl erfolgte auf 5 Jahre. Die aktive Wehr hatte zu dieser Zeit eine Stärke von 23 Feuerwehrkameraden. Der Ausbildungsstand wurde forciert, da kein Kamerad ausgebildet war. Die von Seiten des Vorstandes betriebene Werbung von passiven Mitgliedern war erfolgreich. 61 Vereinsmitglieder konnten für den Feuerwehr-Verein geworben werden. Auf Vereinsbasis wurden Versammlungen durchgeführt. Es gab somit einen Aufwind in der Reddehäuser Feuerwehr.
1976 erhielten wir von der Feuerwehr Bürgeln ein Kleinlösch-fahrzeug (KLF), Besatzung 1:2. Die Bürgelner Feuerwehr wurde mit einem LF 8 ausgestattet. Dieses KLF war zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt. Die Feuerwehr Bürgeln hatte dieses Fahrzeug gekauft und zu einem Kleinlöschfahrzeug selbst umgebaut. Wir lackierten das KLF noch einmal und waren stolz, ein erstes motorisiertes Einsatz-fahrzeug zu haben.
Der erste Umbau des Gerätehauses wurde 1977 vorgenommen. Im alten Gerätehaus wurde eine Wand hochgemauert, die das Feuerwehrhaus in zwei getrennte Räume unterteilte: eine Garage für das KLF und einen Schulungsraum. Gleichzeitig bekam das Gerätehaus einen Stromanschluss.
1978 wurde das Kleinlöschfahrzeug von Vertretern der Brandver-sicherungungsanstalt in Kassel, des Kreisfeuerwehrverbandes, der Gemeinde und dem Ortsbrandmeister besichtigt und wie erwartet, wegen seiner erheblichen Mängel für dienstuntauglich befunden.
Am 14. Oktober 1978 wurde unser heutiges TSF in Dienst gestellt. Schlüsselübergabe erfolgte durch Herrn Bürgermeister Brück 1980 erhielten wir ein Funkgerät FuG 8b für das Einsatzfahrzeug. Da der Einstellplatz im Feuerwehrgerätehaus für unser neues TSF zu klein war, musste eine neue Garage gebaut werden. In Eigen-leistung wurde diese 1980/81 in über 1.000 Stunden erstellt. Danach folgte der Umbau des alten Einstellplatzes. Das Gerätehaus bekam einen Wasserleitungsanschluss; sanitäre Anlagen konnten errichtet werden und Spinde für die persönliche Schutzkleidung aufgestellt werden.

Am 17. September 1983 wurde unsere Jugendfeuerwehr in Reddehausen gegründet. Erster Jugendfeuerwehrwart wurde Werner Krug, sein Stellvertreter Edgar Wege. In der Ausbildung der Jugendfeuerwehrmitglieder wird die Hälfte der Zeit für die allgemeine Jugendarbeit reserviert, während in der anderen Hälfte feuerwehrtechnische Unterrichte und Übungen durchgeführt werden. Aus den jungen Feuerwehrmitgliedern sollen eben keine dressierten Löschknechte gemacht werden. Sie sollen in ihrer Jugendgruppe mitbekommen, wie sie als Feuerwehrangehörige in die umgebende Gesellschaft gehören und wie sie verantwortungs-bewusst und vorausschauend als künftige Erwachsene ihr Leben gestalten können. 1984 wurde unsere heutige TS 8/8 in Dienst gestellt und die alte Pumpe nach 29 Dienstjahren ausgemustert. Kosten für die neue Tragkraftspritze: DM 10.000,--
Im August 1990 feierte die Feuerwehr Reddehausen einen "runden Geburtstag" erstmals an einem Festwochenende in einem Festzelt.
1993 wurden die Grundsteine für eine Partnerschaft mit der Freiw. Feuerwehr Manebach in Thüringen gelegt, welche dann im Rahmen der Jubiläumsfeier zum 60-jährigen Bestehen im August 1995 feierlich beschlossen wurde.
Im Jahre 1993 feierte die Jugendfeuerwehr ihren 10. Geburtstag auf der Grillhütte und im Juni 1998 den 15. in einem Festzelt auf dem Sportgelände in Reddehausen.

Der Beginn des neuen Jahrtausends war auch "Startzeitpunkt" für eine technische und bauliche Offensive. Im Jahr 2002 wurde ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug in Dienst gestellt. Zahlreiche technische Neuerungen und Modernisierungen folgten (u.a. neue Tragkraftspritze, Stromerzeuger, Schutzkleidung). Dank enormer Eigenleistung konnte sich die Feuerwehr 2005 den sehnlichsten Wunsch nach einem größeren Schulungsraum erfüllen. Das Feuerwehrgebäude wurde um ein Obergeschoss erweitert, in dem nun ein zweckdienlicher Schulungsraum untergebracht ist.

Heute ist die Feuerwehr in Reddehausen, einem dem zu erwarteten Gefährdungspotenzial gut ausgerüstete und ausgebildete schlagkräftige Truppe.

 

 

Freiwillige Feuerwehr Cölbe - OT Reddehausen  |  info@feuerwehr-reddehausen.de